Aus dem Kräutergartl geplaudert - Meine Lieblings- Rezepte für Sie

Spitzwegerichessenz / Zaubertropfen

Man nehme ein kleines sauberes Marmeladenglas und befülle es mit frischen, kleingeschnittenen Spitzwegerichblättern. Diese begießt man dann mit ca. 70% reinem Alkohol, bzw. verdünntem Weingeist/ ( auch Korn oder Wodka mit 40% kann man wunderbar nutzen)  bis über die Blätter. Danach lasst Ihr es für ca. vier Wochen (eine Mondphase lang) an einem dunklen Ort stehen. Diese Tinktur hält sich locker einige Jahre und auch die Wirkung. Nach vier bis sechs Wochen wird die Tinktur oder auch Essenz abgegoßen. Hilft wunderbar bei Insektensticken wie Mücken und Bienen, Wespen, sowie leichten äußeren Entzündungen. Bitte nicht auf offene Wunden geben. Ebenso kann man die Tinktur im Winter tropfenweise bei Husten und Verschleimung in den Tee oder etwas Wasser geben ca. 3x tägl. 15 - 20 Tropfen.

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Beinwellbalsam:

Von der Pflanze die Wurzel ausgraben, waschen, putzen, gut trocknen. Die Wurzel klein schneiden und dann mit Olivenöl aufgießen, bis sie knapp bedeckt ist, anschließend wird alles auf 60 - 70° Grad erhitzt, bitte nicht höher, denn sonst hat man fritierte Wurzeln und wir wollen ja die Heilwirkung rausziehen. Das macht man ca. 1/2 bis 1 Stunde lang und immer schön dabei bleiben.  Am nächsten Tag nochmal kurz erwärmen durch ein Tuch abseihen und mit Bienenwachs im Verhältnis 1:10 ( = Faustregel, bitte merken) das heißt 1 g Bienenwachs zu 10 ml Öl zu einem Balsam verdicken, also alles nochmals erwärmen, bis das Wachs schmilzt. Man kann um die Haltbarkeit und für den guten Duft noch einige Tropfen äther. Lavendelöl beifügen. In vorbereitete saubere Töpfchen füllen und abkühlen lassen, ganz wichtig,  vorm Verschließen.  Hilft wunderbar bei Knochenentzündungen, Prellungen, Quetschungen, Arthrose, Verstauchungen, Sehnenscheidenentzündungen, sogar bei Fersensporn und Insektenstichen

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Christine's Hauskräutertee:

Man nehme zu gleichen Teilen Weisdornblüten und Blätter, Spitzwegerich, Salbei, Thymian, Ringelblumenblüten, Lindenblüten und Holunderblüten. Wer mag kann auch noch Hagebutten getrocknet dazugeben. Davon bei angehender Grippe, Husten oder Bronchitis 1 Tl pro Tasse mit kochendem Wasser übergießen und 5-8 Min. ziehen lassen. Diesen Tee trinken sogar freiwillig meine Kinder, so gut schmeckt er. Lindenblüten, Spitzwegerich und Hagebutten wenn möglich schon einen Tag vorher Kalt ansetzen und über Nacht ziehen lassen und diesen Ansatz dann zum heißen Tee geben , den Ihr bereits aus den andren Kräutern gekocht habt.

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Gierschlimonade:

Man nehme : 1 Liter Apfelsaft oder Apfelschorle oder auch nur Wasser; 10 Gierschblätter; 5 Stengel Zitronenmelisse; 5 Stengel Pfefferminze; 5 Blätter Gundermann; 1 Zitrone; 1 Liter Mineralwasser. Die Kräuter waschen, abtrocknen lassen und in den Apfelsaft hängen, am besten als Sträußchen, dazu den Zitronensaft. Drei bis vier Stunden ziehen lassen, abseihen und mit Mineralwasser aufgießen, falls man nur mit Apfelsaft ansetzt. Nur wenige wissen, dass man den Giersch auch essen kann. Er ist besonders reich an Vitaminen und Mineralstoffen und beinhaltet 15mal mehr VitaminC als der Kopfsalat.

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Mein liebster Sirup oder auch Oxymel : 

Ich nehme dazu 100 ml Apfelessig und 300 g Waldhonig und verrühre dies, kalt zu einer homogenen Masse. Natürlich kann man auch jederzeit jeden beliebigen Honig oder Essig, denn man Zuhause hat, nutzen. Jedoch der Apfelessig ist säurebasisch neutral und der Waldhonig hat am wenigsten Fruchtzucker. Somit auch für solche geeignet, die auf ihren Zuckerhaushalt achten müssen. Wenn wir nun diese wunderbare homogene Masse vor uns haben, fehlt nur noch das Kräuteranteilige  :-) das kann sich nun jeder selbst zusammenstellen, je nach Wirkungsweise. Z.b. bei Husten nehme ich 2-3 gute Handvoll Spitzwegerich oder Salbei bei Halsweh oder Holunderblüten bei Fieber und Erkältung. Diese Kräuter püriere ich nun mit einem Zauber - oder Mixstab fein unter diese homogene Masse und fülle sie im Anschluss in ein Marmeladenglas. So kann es noch ein bis zwei Wochen durchziehen und wenn ich es dann nutzen möchte für meine Gesundheit, kann ich dies jederzeit TL - Weise einnehmen, nach Bedarf oder auch den Tee damit süßen oder z.b. sogar als Salatsoße nutzen.  Man muss die Kräuter nicht mal abseihen, die kann man getrost mit genießen.

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Brennesselwasser zum Entwässern und Entgiften im Frühjahr  :

Junge Brennesselblätter ( nicht abgeregnet, trocken) zerkleinern und in einen Topf geben. Mit kaltem Wasser und mit Zitronenscheiben belegen. Die Zitrone spaltet die Enzyme der Brennessel auf, so das diese optimal vom Körper aufgenommen werden. Über Nacht das Wasser abgedeckt ruhen lassen und am nächsten Morgen durch ein sauberes Multuch pressen. Den Sud nach Belieben mit Honig erwärmen und abschmecken. In sterilen Flaschen abgefüllt und kühl gelagert, ist der Sud rund eine Woche haltbar.

Zum Abschluss noch ein kleines Zitat:

....es ist nie zu spät, das zu werden, was man hätte sein können. ( George Elliot )

Noch 4 kleine Tipps aus dem Kräutergart'l Ebenschwanger:

1. Ein eigenes Kräuterbeet anzulegen- nicht jedem ist das möglich. Denn gerade in der Stadt haben viele keinen eigenen Garten. Oder aber dieser ist aufgrund der Lage ungeeignet für den Anbau von Kräutern. Allerdings muss man dennoch nicht ganz auf ein eigenes kleines Kräuterparadies verzichten. Denn viele Un-Kräuter arrangieren sich einfach mit dem was da ist, ein Blumenkast'l reicht oft aus und so manches Mal muss man dafür auch gar keine Unsummen invesiteren. Denn....
Der Gundermann auch als Gundelrebe bekannt, findet man oft auf der Naturwiese man kann diesen ganz leicht in Balkonkästen zu üppigen Gewächsen ziehen. Zwei Meter Länge sind oft keine Seltenheit. Verwendung findet der Gundermann übrigens als Wiesen-After-Eight, für den Gierschdudler oder auch als Kräuterbutter, Kräuteraufstrich, in grünen Suppen.....

2. Zwischen den Gundermann, der ja unbedingt in die Länge wachsen möchte kann man herrlich Kapuzinerkresse pflanzen. Diese Schönheit ist etwas für das Auge, aber erfreut eben auch den Gaumen.Denn Kapuzinerkresse in Blatt und Blüte kann man vielseitig als Aufstriche, Salate, in Butter und Suppen verarbeiten. Melisse und Pfefferminz wachsen übrigens auch gerne in der Nachbarschaft der beiden. Sie sind ideal für erfrischende Getränke und Limonaden, wobei Melisse ein bekannter Tausendsassa ist.

3. Etwas höhere Ansprüche an die Umgebung haben die werten Kräuterdamen Currykraut, Ysop, Maggikraut, Pfefferblatt oder auch Jiaongulan- das Kraut der Unsterblichkeit, welche bei mir im Gewächshaus wachsen. Ladys halt. Regelmäßig vom Jiaongulan ein paar frische Blätter genossen ( Vorsicht sehr herb) verspürt man plötzliche Energie. Das Currykraut hingegen, das Pfefferblatt und auch das Maggikraut werden bei mir als gesunder Maggiersatz verwendet. Aber auch für Kräutersalze, Suppen, Marinaden und vieles mehr eignen sich diese Kräuter. Einfach probieren- denn jeder mag was anderes. Und das ist ja das Tolle an Kräutern- man kann mit ihnen experimentieren.

4. Ich trockne Kräuter gerne an der frischen Luft oder auf ein Backblech mit Backpapier gestrichen, bei 50° schonend im Ofen. Die Ofentüre bleibt dabei einen Spalt offen, damit die feuchte Luft raus kann. Noch ein kleiner Tipp zum Schluss: Wer Gänseblümchen, Spitzwegerich, Löwenzahn, Giersch in freier Natur sammelt, der erhält bei einer Mischung mit den üblichen Hauskräutern Schnittlauch sowie Petersilie eine wunderbar einmalige Kräutervariation, die zu Fisch, Fleisch, Suppen und Salaten passt.