Wenn der Beifuß den Weg begleitet – alte Kräutermagie aus der Oberpfalz
Stell dir vor, du gehst durch die Wiesen oder den Waldrand in der Oberpfalz und stößt auf einen krautigen Strauch mit silbrig-grünen Blättern und leicht bitterem Duft – das ist Beifuß. Für unsere Vorfahren war er mehr als nur ein Wildkraut. Er beschützte, reinigte und begleitete sie auf vielen Wegen.
Sage & Volksglaube
Beifuß galt als mächtiges Schutzkraut. Man legte ihn über Türen, in Körbe oder mit auf Reisen, um böse Geister fernzuhalten. Besonders bei Neugeborenen kam Beifuß zum Einsatz – er sollte sie vor Krankheit und Unheil bewahren.
In manchen alten Erzählungen der Oberpfalz heißt es sogar, dass Beifuß die „Lebenskraft“ in den Menschen stärkt und Schwäche vertreibt. Wer sich an den Beifuß wendet, spürt ein stilles, beruhigendes Bewusstsein für die Natur.
Praktisches Wissen damals & heute
Früher wurde Beifuß als Räucherkraut verwendet – zum Schutz, zur Reinigung und für rituelle Feste. Heute kannst du das auch machen: Ein paar Zweige trocknen, räuchern und dabei tief durchatmen – es wirkt fast wie Meditation.
Auch in der Küche ist Beifuß ein Geheimtipp: Ein kleines bisschen Beifuß in Suppen, Braten oder Eintöpfen bringt Würze und erinnert an alte Traditionen.
Wenn ich Beifuß im Garten oder beim Wandern pflücke, schließe ich kurz die Augen und atme den leicht herben Duft ein. Es fühlt sich an wie eine Umarmung der Natur: bodenständig, schützend und leise kraftvoll. Beifuß erinnert mich daran, langsamer zu gehen und die kleinen Dinge bewusst wahrzunehmen.
Trau dich: Pflücke ein paar Blätter, trockne sie und probiere sie als Räucherwerk oder in der Küche. Vielleicht spürst du die gleiche alte Magie, die schon die Oberpfälzer Generationen vor dir begleitet hat. Ein Kraut, das schützt, stärkt und den Alltag ein Stück weit verzaubert.